Packliste Chile/Argentinien

Anbei unsere Packliste mit Kommentaren, die wir nach der Reise eingefügt haben. Die Liste gilt für 2 Fahrräder.

Velo

Allgemein: Wir haben "Trekkingräder" (d.h. 28 Zoll-Räder) mit Alurahmen, Baujahr 1996/97. Ausstattung Shimano LX/XT. Vor der Reise wurden die Kassetten, Ketten und die Laufräder (LX-Naben und Explorer-Felgen) ersetzt. Die LX-Nabe hat 36 Speichen, die XT nur 32. Für Reiseeinsatz schienen uns die LX daher besser geeignet. Trotz sehr hartem Einsatz auf den Sandstrassen und mit schwerer Ladung mussten wir nur ein paarmal die Laufräder "entachtern".

Mäntel und Schläuche hatten wir von Schwalbe. Ein Mantel, ein Schwalbe Landcruiser, war nach  etwa 3 Monaten Einsatz (noch zu Hause!) kaputt, was auch einen Schlauch kostete: die Gummiwulst um die Drähte der Felgenauflage war abgescheuert. Mit den Schwalbe Marathons hatten wir jedoch keine Probleme. Die 40 mm Breite war auf den Asphalt-, Beton und guten Naturstrassen in Ordnung, aber auf den weichen Sandstrassen wären breitere Reifen besser gewesen.  Wer vor allem auf solchen Strassen fahren will, sollte vielleicht lieber ein 26 Zoll-Rad mit mehr als 60 mm breiten Reifen in Erwägung ziehen.

Die Waschbretter auf den Sandstrassen sind eventuell mit Federgabeln besser zu fahren. Wir hatten jedoch keine, und man kann es ertragen.  Wir bevorzugen im allgemeinen die jeweils einfachste technische Lösung, da diese deutliche Vorteile bei Reparaturen hat, und Ersatzteile, vor allem in Argentinien,  für "extravagantere" Ausstattungen nur sehr schwer  oder gar nicht zu bekommen sind.

Bei einem Rad wurden die V-Brakes durch die Parallelogramm-XT-Version ersetzt. Das zweite Rad hat noch Cantilever-Bremsen, und bekam lediglich neue Bremsschuhe.

Ein Rad hatte einen neuen Gepäckträger und Lowrider von Tubus. Der Gepäckträger hat sich bewährt und nur einen Nachteil, dass die Rohrenden vorne (Richtung Sattelstütze) nicht zu einem Bügel geschlossen sind, so dass das Einhängen von Expandern oder Reepschnüren relativ umständlich unten dran erfolgen muss. Der Lowrider brach an der Lötstelle der Befestigungsöse und wurde trotz der "Rund um die Welt Ersatz-Garantie" von Tubus in Chile nicht ersetzt. Mit einer behelfsmässigen Konstruktion konnte die Reise allerdings weitergeführt werden. Zu Hause wurde der Lowrider anstandslos ersetzt. Hier sollte vorsichtig sein, wer diese Garantie als Kaufargument für den doch gegenüber Konkurrenzprodukten deutlich teureren Tubus hoch gewichtet.

Generell sollte man alles mal zu Hause ausprobiert haben. Wer keinen Reifen alleine wechseln oder eine Speiche ersetzen kann, sollte sich gut überlegen, was er tut.

Anzahl
Objekt
Kommentar
2
Bremskabel

2
Schaltkabel

2 x 4
Bremsklötze

8
Speichen vorne
nicht gebraucht, können mit Tape an Gepäckträgerstreben festgemacht werden.
2 x 8
Speichen hinten
dito; von Vorteil für die Zahnkranzseite nippellose Speichen, die man ohne Abbauen der Kassette einfädeln kann.
1
Mantel
gebraucht, noch 2 nachgekauft. Faltreifen sparen Platz, sind aber relativ teuer.
3
Schläuche
1 gebraucht.
2
Reifenflicken
für Mantel; an sich reicht ein Universaltape für diesen Zweck
1
Universaltape (breit)

1
Gewebeband (schmal)


Draht
Allzweckwaffe
1
Schraubenschlüssel verstellbar

1
Kettenpeitsche
sehr schwer. Wenn nippellose Speichen, dann würde ich darauf verzichten.
1
Abzieher Nur in Kombination mit Kettenpeitsche sinnvoll.


1
Rohrzange
schwer. Entweder zum Kassettenabziehen, oder für Pedale, Steuersatz etc. da so grosse Schraubenschlüssel wohl niemand mitnehmen will.
1
Universalwerkzeug
Wir hatten ein Parktool, was auch einen Kettennieter beinhaltet. Davon haben wir einmal eine Mutter verloren, die wir aber problemlos ersetzen konnten.
1
Veloflickzeug
mit Vorteil selbstklebende Flicken.
1
Speichenschlüssel
sind oft bei Universalwerkzeugen dabei.
2
Mantelheber

1
kleiner Schraubenzieher (Schaltseil wechseln)
Uhrmacherschraubenzieher. Nötig bei Shimano LX, XT, ...
2
Ölfläschchen (trocken und nass)
Wir dachten anfangs auch, eines reicht. In der Wüste verklebt Öl für nasse Verhältnisse die Kette ziemlich schnell mit Sand und das Reinigen ist sehr mühsam. Das Öl für trockene Umgebung dagegen ist nach ein paar Stunden Fahrt im Regen weggewaschen.
1
Ersatzkette
Wir haben vor der Tour neue Ketten aufgezogen. Dann reichen einige Kettenglieder (der gleichen Kette!)
5
Kettennieten
Shimano gibt an, dass man immer neue Kettennieten braucht, wenn man ein Kettenteil ersetzt. Ist nach unserer Erfahrung nicht nötig.
n
Ersatzschrauben
Für Gepäckträger, Lowrider etc.
2
Luftpumpen (grosse und kleine)
die kleine nur als Ersatz. Es ist oft schwierig, die richtigen Ventile zu finden, wenn man selber keine Pumpe hat. Ein Adapter auf Autoventil spart Pumparbeit.
1
Druckmesser
Nicht schlecht, wenn man hoch hinaus will.
1
Knochen
als Ergänzung zum Universalwerkzeug zum Gegenhalten.
2
Rücklichter
LED-Blinklichter für Galerien und Tunnels.
1
Zahnbürste hart
zum Reinigen der Kette und Kassetten.

Packtaschen

Anzahl
Objekt Kommentar
4
Backroller wir haben seit langem Ortliebs und gute Erfahrungen damit gemacht.
4
Frontroller

2
Lenkertaschen

2
kleine Rucksäcke
ein 20 l und ein 40 l.
2
Bauchgurte
Für Dokumente in grossen Städten.

Zelt, Kochen, Licht, Reinigung


Anzahl
Objekt Kommentar
1
Zelt
VauDe Hogan
2
Schlafsäcke Daune
Sehr leichte Ausführung (etwa 1 kg).
2
Schlafsäcke Fleece
Als Innenschlafsack bei kalten Wetter und "Normalschlafsack" in heissen Nächten
2
Thermarest
doch angenehmer als Isomatten und geringeres Packmass
1
Kocher
MSR Whisperlight; es empfiehlt sich, kein hochoktaniges Benzin (Super) zu verwenden, da das meistens mehr raucht als Normalbenzin mit wenig Oktan. Reinbenzin haben wir nicht gefunden.
1
Topf mit Deckel

2
Tassen

2
Besteck

1
Benzinflasche
1.5 l. Je nach Gewohnheit, Höhe und Temperatur reicht das etwa 1 Woche.
1
Taschenmesser gross
Zum Brotschneiden etc.
1
Kerze
"Grablicht" sind gut, wenn man das Plastik nicht zerbricht. Das Wachs ist uns an heissen Tagen geschmolzen, also gut einpacken.
2
Stirnlampen
auch als Not-Velolicht.
2
Feuerzeug
Im Hochgebirge und in Patagonien ist ein Sturmfeuerzeug nicht schlecht. Normale tun es aber auch.
3-4
Handtücher
Wir hatten 2 Microfleece, die sehr schnell trocknen, aber leider nach einiger Zeit muffeln.

Waschzeug
hochkonzentrierte Seife, die auch mit salzigem Wasser und zum Wäschewaschen verwendet werden kann, ist von Vorteil. Nach Möglichkeit "biologisch abbaubar", auch wenn das in der Wüste vielleicht nicht viel bringt.
1
Sonnen-/Radbrille
Muss UV-dicht sein.
1
Wasserfilter
Katadyn. Unserer hat einen Aktivkohlefilter und einen Kermikfilter. Mit ersterem kann man den Geschmack von Leitungswasser verbessern, weil das oft stark gechlort ist. Ungefärbte PET-Flaschen können in Gegenden mit hoher Sonneneinstrahlung angeblich ebenfalls zur Desinfektion von Wasser verwendet werden. Dazu Wassereinfüllen und einen Tag der prallen Sonne aussetzen.
3
Wassersäcke 10 l + 2 x 4 l. Pro Person und Tag als Faustregel 5 l Wasser (Trinken, Kochen, Reinigen), variiert natürlich je nach Temperatur, Höhe, Konditionierung, Reinlichkeitsbedürfnis.
4
Bidon
Man kann die Bidonhalter so modifizieren, dass man 1.5 l PET-Flachen einfüllen kann. Zum Trinken während der Fahrt sind die aber schlecht geeignet.
1
Wasserbecken
Wir haben eines von Ortlieb aus Lastwagenplane. Zum Waschen, Wasserholen, Abwaschen, ...

Medikamente, Mg, Verbandssachen
Magnesium ist gut gegen Krämpfe. Die kann man auch bekommen, wenn man gut trainiert ist, wenn der Wind nur stark genug ist, oder der Sand entsprechend tief. Sonst: ein paar Pflaster, elastische Binden, sterile Wundauflagen, Dreieckstücher, Rettungsfolie. Schmerzmittel (Kopf, Zahn, Glieder), Breitbandantibiotika, Desinfektionsmittel. In menschenleeren Gegenden sind es schnell mal ein paar hundert Kilometer zum nächsten Arzt oder Krankenhaus und viel Verkehr gibt es auch nicht immer.

Isostar
hatten wir nicht dabei. Gaseosa tun es auch und genug essen.

Gewürze, Salz, Zucker, Buillon, Teebeutel, Kaffee
Buillon ist immer gut. Nescafe bekommt man offenbar überall auf der Welt.
2
Reepschnüre
Zum Festbinden der Räder auf Busdächern, als Wäscheleinen, zum Zelt bei Sturm fixieren. 4 - 5 mm dick, 5 - 10 m.
3
Expander
Gummispanner zum befestigen von Zelt und Rucksäcken auf dem Gepäckträger.
1
Spülmittel
siehe Seife.
1
Waschmittel
siehe Seife.
1
Klopapier
bekommt man nicht überall auf der Welt. Ist aber doch praktisch.

Papiertaschentücher
zum Naseputzen, als Servietten, ...
n Paar
Gummihandschuhe
Zum Fahrradreparieren, oder bei Verletzungen mit stark blutenden Wunden.
1
Geschirrtuch

1
Nähsachen
Dicke, gebogene Nadel für Packtaschen/Rucksäcke. Sternzwirn und einen Knopf.
1
Schuhband
Ausser man hat nur Schuhe mit Klettverschlüssen

Kleidung (pro Person)

Anzahl
Objekt
Kommentar
1
Gore-Jacke
Ob Gore-Tex oder nicht, spielt keine grosse Rolle. Wasser- und winddicht muss sie sein.
1
Gore-Hose (Überhose)
dito.
1
Fleece-Pullover oder Jacke dick
eine Jacke ist besser zum "Klimaadjustieren"
1
Fleece dünn
Fleece hat den Vorteil, dass es sehr schnell trocknet und sehr leicht ist.
1 Set
"Odlos" T-Shirt mit langen und kurzen Ärmeln aus Kunstfasern. Ein Baumwollhemd unter Fleece/Goretex saugt das Wasser auf und macht nass und kalt.

U-Hosen
je nach Gewohnheit, ob mit oder ohne Unterhose Fahrrad gefahren wird, halt mehr oder weniger.
3
T-Shirts

1 Paar
Strümpfe

2-3 Paar
Socken

1
Windstopper
1
Velohemd
am besten mit Rückentasche(n)
1
kurze Velohose

1
Leggins
etwas wärmere Variante, die bei niedrigen Temperaturen über die Velohose gezogen werden kann.
1
dünne lange Hose (zip)
eine, bei der man die Hosenbeine per Reisverschluss abnehmen kann.
1
kurze Hose

1
lange dicke Hose
Berghose (Fleece).
1
Velosandalen

1
leichte Bergschuhe

1
Handschuhe

1
warme Mütze

1
Sonnenkappe


Velohelm
zu diskutieren. Braucht leider viel Platz. Wenn man vor allem in dünn besiedelten Gegenden unterwegs ist und auf "langsamen" Strassen, erhöht man seine Sicherheit nicht beträchtlich damit.
1
Tuch/Schal
Auch als Schutz gegen Sand und Staub bei starkem Wind.

Papier

Anzahl
Objekt
Kommentar

Pass


Tickets

1
"Velopapier"
In Südamerika wird man bei Grenzübertritten oft nach "Fahrzeugpapieren" gefragt, die es in der Regel in Europa nicht gibt. Irgendwas, das halbwegs offiziell aussieht, reicht in der Regel. Wir hatten unsere "Velomarken" dabei, die in der Schweiz als Haftplicht verlangt sind.
n
Traveller Checks
In Chile und Argentinien nicht empfehlenswert. Wir haben die meisten zurückgebracht.
n
Cash (dollares)
Nicht zu viel. In Argentinien immer noch gut akzeptiert.
n
Cash (Chilenische, Argentinische?)
Rechtzeitig vorbestellen. Banken haben oft keine grossen Vorräte. Zum Vergleich: ein argentinischer Durchschnittslohn ist derzeit etwa 500 Pesos.

Kreditkarte, EC-Karte
Visa und Mastercard gehen fast überall. Diners noch oft, Amex relativ schlecht. Cash ziehen kann man am günstigsten mit EC-Karten an fast allen Automaten. Die Schweizer Postcard geht an manchen Automaten, ist ein wenig billiger als die EC-Karte (3 statt 5 Franken Gebühr).
1
Notizbuch incl. Adressen

2
Kugelschreiber (2 Farben)

1
Bleistift

1
Dictionnaire
Ausser man ist perfekt in Spanisch der südamerikanischen Prägung.
n
Landkarten (Kopien)
In Argentinien sind die Karten des ACA (Argentinischer Automobilclub) ganz gut. Die Entfernungsangaben und die eingezeichneten Strassenzustände stimmen sehr gut. Am besten dort kaufen, da in Europa oft veraltete Karten verkauft werden, ausserdem teurer. Nachteil: keine guten Höhenangaben. In Chile gibt es rote "Wanderkarten", die halbwegs brauchbar sind, aber mit weniger genau sind als die argentinischen Pendants. Die Karten des Geografischen Instituts des Militärs waren für uns unbrauchbar.

"Manual"
Eventuell Kopien von Dokumenten, wie Einstellungen, z.B. am Fahrrad, vorzunehmen sind.

Reiseführer
Wir hatten Lonely Planets und Handbooks von Chile und Argentinien. Ein Overkill. Die Lonely Planets waren akkurater.  Wichtig: nicht älter als 2 Jahre.