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Mendoza - San Juan; Donnerstag, 7. November
Wir brechen früh morgens bei schon warmen
Wetter von Mendoza aus auf und kämpfen uns durch den Stadtverkehr -
wohl weniger dicht als auch schon - bis an den nördlichen Stadtrand
vor. Dort beginnt die Ruta 40, die durch anfangs noch
bewässerungsgrüne Landschaft führt. Die Temperatur steigt
langsam auf sommerliche Verhältnisse (etwas mehr als 30 Grad im
Schatten, der aber immer spärlicher wird). In Jocoli machen wir
eine Pause an einem Multifunktionsladen, und werden Zeuge, wie ein
einbeiniger Radfahrer beim Versuch des Einbiegens in den Strassengraben
fällt. Bevor wir einspringen können, ist schon einheimische
Hilfe zur Stelle.
Nach Jocoli geht die Landschaft in
bewässerungslose (Halb)Wüste über. Wir queren einige
“Furten”, die mit Messlatten für die Wasserhöhe ausgestattet
sind - nur sieht man weit und breit keinen Tropfen Wasser, nur Sand und
einige Stachelsträucher. Grade darum sind die seltenen
Regenfälle aber hier gefährlich, denn der ausgetrocknete Boden
und die fehlende Pflanzendecke können das Wasser nicht aufnehmen,
so dass alles auf der Oberfläche abfliesst. Die Erosionsspuren an
den Strassenkanten sprechen über die Kraft der Wassermassen eine
deutliche Sprache. Trotz leichten Gegenwinds kommen wir in der (fast
ausschliesslich) topfebenen Gegend sehr gut voran, und erreichen wider
Erwarten gegen 18 uhr San Juan (mit leichten Spuren der
Erschöpfung...). Wir beziehen Quartier in einem netten Hotel
(Jardin Petit). 165 km, minus 200 m, plus 150 m.
San Juan; Freitag, 8. November 2002
Sitzlederrehabilitiationstag. Museum (Geburtshaus
von Sarmiento), Heladeria etc. Nicht ganz einfach gestaltet sich die
Suche nach einer Schraubenmutter, die von unserem ansonsten genialen Park
Tool Universalwerkzeug abgefallen ist. Wir bekommen Ersatz in einem
Büromöbelgeschäft, vor welchem ein Metallregal vor der
Türe mit genau den richtigen Muttern stand. Es musste der Chef
beigezogen werden, um das Teil zu finden und den Preis festzulegen: 0
Pesos. Sonst ist nicht viel erwähnenswertes zu berichten, ausser
dass wir im Parque San Martin von einer Taube beschissen wurden -
buchstäblich. Abendessen in einem Pseudo-China-Restaurant, deren
einziges chinesisches Accesoire die Kassiererin war.
San Juan - San Jose de Jachal; Samstag, 9.
November
Es geht weiter Richtung Norden, diesmal bei
mageren 10 bis 15 Grad am Morgen und rechtem Wind - von hinten! Der
treibt uns über die ersten Hügel gut an, und bleibt uns im
Lauf des Tages treu; Dafür treibt er dicke Wolken über uns an,
die in den nahen Bergen offenbar für Regen sorgen. Es ist der Tag
der Geraden: etwa 15 gerade von durchschnittlich 10 km Länge -
psychologisch reizend. Und es ist der Tag der Osteria Fata Morgana, bei
der wir eigentlich auf halber Strecke übernachten wollten, die aber
nur auf der Landkarte existiert. Die Strasse verläuft zum grossen
Teil neben einer aufgelassenen Bahnlinie, und von Zeit zu Zeit passieren
wir ein Geisterdorf um einen verfallenen Bahnhof. Wir kommen wieder sehr
gut voran und erreichen gegen halb sechs eines der beiden Hotels des
9000 Seelen Dörfchens San Jose de Jachal an. 155 km, 800 m.
Ausblick:
Die nächste Etappe führt Richtung Villa
Union, danach weiter nach Chilecito in der Provinz Rioja. Ws
sind keine grösseren Ortschaften auf dem Weg und damit vermutlich
kein Internetanschluss (wir rechnen in 10 Tagen wieder in einer
grösseren Stadt zu sein).
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... Sibylle y Andi, 20. November 2002, Salta,
Argentina